Neuerscheinung: Niemandsbuchten und Schutzbefohlene. Herausgegeben von Thomas Hardtke, Johannes Kleine und Charlton Payne
9. Januar 2017
Flucht-Räume und Flüchtlingsfiguren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
(Deutschsprachige Gegenwartsliteratur und Medien, 22)
Göttingen: V&R unipress 2017
Gegenwartsliteratur reflektiert Fluchtbewegungen und -gründe. Sie dekonstruiert Stereotype des „Flüchtlings“ und analogisiert historische mit zeitgenössischen Fluchtbewegungen. Die Beiträge nehmen autofiktionale Texte kürzlich geflüchteter SchriftstellerInnen ebenso in den Blick wie literarische Flüchtlingsdarstellungen etablierter AutorInnen, von Anna Seghers zu Peter Handke, von Saša Stanišic zu Abbas Khider.
Sie fragen nach epistemischen, identitätsbezogenen, nationalmythischen und nicht zuletzt juristischen Erschütterungen, die die Flucht für aufnehmende Gesellschaften bedeuten kann, und nach der narrativen Konstruktion der Zuschreibung „Flüchtling“. Besonderes Augenmerk gilt Texten, die eingeübte Denkmuster und Stereotype infrage stellen. Zudem wird untersucht, wie Gegenwartsliteratur nach einer geeigneten Sprache und nach passenden Erzählmustern sucht, um den spezifischen Ausnahmezustand der Fluchterfahrung zu schildern. (Verlag)
Prof. Dr. Charlton Payne lehrt als Visiting Assistant Professor an der University of California Berkeley. 2010 war er Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz, wo er zur Figur des Flüchtlings in der deutschsprachigen Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts geforscht hat.
Dr. Thomas Hardtke ist seit 2016 Studienrat am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen.
Johannes Kleine promoviert an der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der FU Berlin.